empirica Prognosen

Die empirica Prognosen zeigen die regionalen, demografischen Trends und deren Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt bis 2045. In drei Szenarien werden unterschiedliche Wanderungsszenarien der Auslandswanderung berücksichtigt. Entlang dieser Entwicklungsfade veranschaulichen die Prognosen, welche Nachfragetrends in den unterschiedlichen Wohnungsmarktregionen in Deutschland zu erwarten sind. Die Prognosen werden einmal im Jahr aktualisiert, um neue Trends, insbesondere in der Auslandszuwanderung, zu berücksichtigen.

Bevölkerungs- und Haushaltsprognosen

Die Zuwanderung aus der Ukraine im Jahr ist in der aktualisierten Prognose bereits Bestandteil des Basisjahres 2022. Tatsächlich dürfte es langfristig zu weiteren, zyklischen Zuwanderungen infolge von Fluchtbewegungen kommen, so dass ein Absinken der Zuwanderung, wie es in der unteren Variante abgebildet wird, eher unwahrscheinlich ist. In der aktuellen Prognose verändert sich die Zahl der Einwohner von 2022 rund 84,3 Mio. bis zum Jahr 2045 auf 81 Mio. in der unteren Variante bzw. 88 Mio. in der oberen Varianten. Da sowohl die Binnenwanderung als auch die Auslandswanderung sich regional konzentriert, wird sich das Ost-West und Nord-Süd-Gefälle weiter verstärken. Auch im oberen Szenario schrumpfen viele Regionen langfristig.


Wohnungsmarktprognosen

Die empirica Nachfrageprognose zeigt im mittleren für den Zeitraum 2024-27 einen jährlichen Neubaubedarf von rund 170 Tsd. Wohnungen und rund 160 Tsd. in den Jahren 2028-32. Ab Mitte der 2030er Jahre steigt der Bedarf auf jährlich rund 200 Tsd. Einheiten. Auch bei einem bundesweiten Rückgang der Bevölkerung steigt die Neubaunachfrage in den 2030er Jahren wieder leicht an. Dies ist auf eine wachsende qualitative Zusatznachfrage (z.B. kaum neue altersgerechtes Wohnen), aber auch auf regionale Unterschiede bei der Bevölkerungs- und Haushaltsentwicklung sowie auf Veränderungen der demografischen Struktur zurückzuführen. Vor allem in wachsenden Regionen steigt die Nachfrage dann wieder stärker als in den Vorjahren. Zusätzlich ist in der langen Frist von einer steigenden Zahl älterer Menschen auszugehen, was bei gegebener Einwohnerzahl zu einer höheren Anzahl an Haushalten führt.


Bestelloptionen

Sie haben Interesse an Daten aus der empirica-Wohnungsmarktprognose 2024? Die Ergebnisse unserer Prognosemodelle sowie viele weitere Datengrundlagen erhalten Sie bei der empirica regio als Zugang zur empirica Regionaldatenbank (Marktstudio  und RESTful API ). Neben dem Zugriff auf die Prognosen profitieren Sie von einer großen Auswahl weiterer Daten. Zudem erhalten Sie sofort Zugriff auf die aktualisieren Prognosen, sobald diese veröffentlicht werden.


Bei Interesse an einem Beratungstermin oder einem individuellen Angebot zum Bezug der empirica Prognosen kontaktieren Sie uns bitte per Mail an info@empirica-regio.de  oder unter +49 (0) 228 914 89 214.

Methodik

Die regionalisierte Bevölkerungsprognose basiert auf den Kreis-Prognosen der Bundesländer und kalibriert diese auf ein einheitliches Basisjahr. Die empirica Bevölkerungsprognose ist damit keine eigens berechnete Prognose, sondern eine ergebnisorientierte Zusammenführung bestehender Länderprognosen. Letztere weisen aus unserer Sicht regionale Entwicklungen mit einer höheren Plausibilität aus als andere, bundesweite Kreisprognosen. Die Prognose der Haushalte baut wiederum auf der Bevölkerungsprognose auf. Diese berechnet die zukünftige Zahl der Haushalte anhand altersspezifischer Haushaltsbezugspersonenquoten, die sowohl unterschiedliche Regionaltypen als auch Haushalte mit ein oder zwei Personen sowie Haushalte mit drei und mehr Personen differenzieren.

Nachdem Untermieterhaushalte abgezogen und die Nachfrage nach Zweitwohnungen hinzugefügt wurden, ergibt sich die Anzahl der Haushalte, die Wohnungen nachfragen. Die zusätzliche Nachfrage nach Wohnungen entsteht durch Veränderungen in der Bevölkerungszahl, der Haushaltsgröße und der Altersverteilung der Haushalte. Die resultierende Neubaunachfrageprognose berücksichtigt zwei Komponenten: Die quantitative Zusatznachfrage bedingt durch eine Zunahme der wohnungsnachfragenden Haushalte sowie die qualitative Zusatznachfrage bedingt durch den Ersatzbedarf im Wohnungsbestand. Eine qualitative Zusatznachfrage kann auch in schrumpfenden Regionen vorliegen, wenn trotz sinkender Haushaltszahlen eine Neubaunachfrage von Haushalten aus dem Wohnungsbestand vorliegt.

Zusätzlich liegt eine Leerstandsprognose auf Kreisebene vor. Die Leerstandsprognose ergibt sich aus der Differenz des fortgeschriebenen Wohnungsbestands und der prognostizierten Nachfrage. Sowohl die Neubaunachfrage als auch der Leerstand werden differenziert für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Wohnungen in Mehrfamilienhäuser berechnet.

Detaillierte Ergebnisse und weitere Information zur Methodik finden Sie im empirica-Paper Nr. 272, das zum Download auf der Webseite der empirica ag zur Verfügung steht:

Dr. Reiner Braun, Jan Grade (2024): Wohnungsmarktprognose 2024. Regionalisierte Prognose in drei Varianten mit Ausblick bis 2045.
Download (extern): empirica-Paper Nr. 272