Immobilienpreisindex Q3/2023: Wie lange fallen Preise typischerweise?
Der empirica Immobilienpreisindex zeigt weiterhin einen Trend abnehmender Kaufpreise für Eigentumswohnungen sowie Ein- oder Zweifamilienhäuser, während die Indizes für Mietwohnungen weiterhin ansteigen. Bei den neugebauten Eigentumswohnungen stabilisieren sich die Indizes mit einem Anstieg von 0,2% gegenüber dem vorherigen Quartal. Hingegen sinken die Indizes für neugebaute Ein- und Zweifamilienhäuser weiterhin (-0,9%). Der Zuwachs bei neugebauten Mietwohnungen beträgt in diesem Quartal 1,2%.
Die aktuellen Trends führen dazu, dass selbstgenutztes Wohneigentum wieder erschwinglicher wird - lässt man mögliche Finanzierungskosten einmal außen vor. Es stellt sich aber die Frage nach einer Bodenbildung bei den Kaufpreisen, insbesondere im Bestand. Hier gilt: Je stärker die Mieten und die Einkommen steigen, desto weniger müssen die Kaufpreise fallen.
In der aktuellen Analyse zum empirica Immobilienpreisindex wird zu dieser Frage einmal der Blick in die Vergangenheit geworfen. Die letzten beiden Abschwünge am Immobilienmarkt erstreckten sich über sechs beziehungsweise fünfzehn Jahre. Die Aussichten für den aktuellen Abschwung, der bisher nur ein Jahr dauert, sind also nicht vielversprechend.
Der plötzliche Einbruch im Bau und geringe Leerstände in gefragten Regionen sprechen aber für eine schnellere Erholung. In den Nullerjahren war die Situation mit hohen Leerständen doch eine gänzlich andere.
Kommentar zum Thema Mietpreisbeobachtung
Angesichts der zuletzt wieder deutlich stärker steigenden Angebotsmieten stellt sich immer wieder auch die Frage nach der Repräsentativität von Angebotsdaten. In einem aktuellen Artikel auf LinkedIn geht Jan Grade auf unterschiedliche Datengrundlagen zur Mietpreisbeobachtung ein und stellt fest, dass wir viel zu wenig über Bestandsmieten wissen und gleichzeitig Angebotsmieten die derzeit beste Möglichkeit zur Marktbeobachtung bieten, auch wenn einige Vermieter nicht inserieren.