Immobilienmarktdaten Q3/2022: Mieten steigen stärker, Kaufpreise sinken
Bei der Beobachtung von inserierten Kaufpreisen hat sich im Q3/2022 ein Trendbruch vollzogen, der sich im Q2 bereits angedeutet hatte. Im bundesweiten Durchschnitt über alle Objekte verzeichnen die Indizes von Eigentumswohnungen sowie von Ein- oder Zweifamilienhäusern erstmals seit 2013 einen Rückgang.
Die Indizes für Ein- und Zweifamilienhäuser sanken um -1,3%. Die Kaufpreise für Eigentumswohnungen sind um -0,7% gegenüber dem letzten Quartal gesunken. Angebot für Mietwohnungen sind gegenüber dem letzten Quartal im Durchschnitt um 1,7% gestiegen.
Die Preisrückgänge fallen dabei in den Kernstädten stärker aus als in den übrigen Regionstypen. Im Segment der Eigentumswohnungen fällt der Rückgang zum Vorquartal mit -1,5% bei den kreisfreien Städten beispielsweise stärker als als im Durchschnitt aller Landkreise mit -0,2%. Im Mittel der sieben A-Städte sind es sogar -2,0%.
Im Mietwohnungs-Segment zeigt sich dagegen ein anderes Bild. Hier fallen die Preisanstiege im Vergleich zum Vorquartal vor allem in den Kernstädten am höchsten aus, in den kreisfreien Städten durchschnittlich 2,9%, in den A-Städten sogar 5,1% im Durchschnitt. Hier schlägt aber insbesondere der Preisanstieg von Berlin mit 12% durch.
Es kann erwartet werden, dass die Mieten solange weiter steigen, bis die Baukosten stagnieren und die Kluft zwischen Nachfrage und tatsächlichen Fertigstellungen in den knappen Märkten geschlossen ist. Die Kaufpreise gehen dagegen erstmals seit langer Zeit runter, gleichzeitig sind mehr Inserate für Kaufobjekte online zu finden und bleiben länger abrufbar, wie eine Analyse der Angebotsdaten durch die VALUE zeigt. Die aktuelle Analyse zum empirica Immobilienpreisindex finden Sie auf der Webseite der empirica.