Immobilienmarktdaten Q2/2022: Mieten steigen stärker als Kaufpreise
Die Kaufpreise für Eigentumswohnungen sind mit einem Wachstum von 1,1 % im Vergleich zum Vorquartal zum ersten Mal seit langer Zeit weniger stark gestiegen als die Mieten (+2,0 %). Die Kaufpreise für Ein- und Zweifamilienhäuser stiegen um 2,5% gegenüber dem letzten Quartal.
In den nachfolgenden Diagrammen sieht man die Unterschiede im Q2/2022 gegenüber den vorherigen Quartalen deutlich. Seit dem Q3/2017 lag die relative Preisentwicklung der Mieten zum jeweiligen Vorquartal in den dargestellten Regionstypen nie über 2 %, die der Kaufpreis dagegen nur selten unter 2 % und nur in Einzelfällen unter 1 %. Im Q2/2022 dreht sich das Bild vollständig um.
Mit Blick auf die aktuelle Zinsentwicklung stellt sich die Frage nach der zukünftigen Preisentwicklung: Fallen jetzt die Kaufpreise? Für die letzten Quartale zeigt die aktuelle Analyse von empirica, dass der Anteil der Landkreise mit fallenden Preisen zunimmt und der mittlere Preisanstieg abnimmt. Aber derzeit beeinflussen auch steigende Baukosten und Lieferengpässe, Fachkräftemangel, die geringe Neuausweisung von Bauland und Themen wie Sanierungspflicht, Subventionen und Verschärfungen im Baurecht das Angebot. Noch ist die Nachfrage nicht ausreichend befriedigt und das Wohnungsangebot droht kleiner zu werden. Vielmehr ist eine Ausdifferenzierung der Preise in unterschiedlichen Segmenten und Regionen zu erwarten. Die vollständige Analyse von Dr. Reiner Braun finden Sie unter dem Titel “Dem Schweinezyklus geht’s Futter aus” auch auf LinkedIn.